Kunterbuntes Familienfest zum Jubiläum in Vacha – Wenn aus Fremden Freunde werden

Gastbeitrag von Julia Otto

Zum 200-jährigen Jubiläum der Johanneskirche sollte im Rahmen der Veranstaltungsreihe auch etwas für die Familien und Jugendlichen auf die Beine gestellt werden. Gemeindepädagogin Melitta Ißbrücker hatte die Idee, ein Kinder-Musical aufzuführen.

Das Jubiläumsvorbereitungsteam war sofort begeistert und entschied sich für das Singspiel „Fremde werden Freunde“. Dieses Stück passte nicht nur perfekt in Bezug auf Länge und Schwierigkeitsgrad, sondern griff auch ein besonders aktuelles und berührendes Thema auf.

Sechs Wochen lang probten Mädchen und Jungen aus Vacha, Oberzella und Pferdsdorf und Bad Salzungen voller Eifer und Freude. Es wurden liebevoll Kostüme organisiert und ein zauberhaftes Bühnenbild gestaltet.

Am Samstag präsentierten die Kinder und das engagierte Jubiläumsteam das Ergebnis ihrer gemeinsamen Anstrengungen den Besuchern des Familienfests in der Johanneskirche Vacha.

Mit dem flotten Lied „Hallo! Schön, dass du heute da bist“ begrüßten die strahlenden Kinder die zahlreichen Besucher. Gesamtleiterin Melitta Ißbrücker lobte das engagierte Vorbereitungsteam für die liebevolle Betreuung der Kinder und ihre tatkräftige Unterstützung.

Die wochenlangen Vorbereitungen wurden durch das „volle Haus“ und die begeisterten Gesichter der Gäste gebührend belohnt.

Dann hieß es „Vorhang auf und Bühne frei“ für den Kinderchor Pferdsdorf und das zauberhafte Musical „Fremde werden Freunde“.

Rolf Krenzer schrieb den einfühlsamen Text und Reinhard Horn komponierte die bewegende Musik. Mit klaren, schönen Stimmen trugen die Kinder Lieder wie „Du bist mir fremd“ und „Kleine bunte Seifenblase“ unter der liebevollen Leitung von den Chorleitern Ariel Arnhold und Sandra Melzer vor. Besonders hörenswert war auch der Kanon „Geht einer auf den andern zu“.

Die kleinen Sängerinnen und Sänger wurden instrumental von Kirchenmusiker Ariel Arnhold am Piano begleitet. Die Kinder der Trommelgruppe zeigten beeindruckendes rhythmisches Gespür und spielten voller Begeisterung.

Die Konfirmanden erzählten die Geschichte und brachten die Handlung lebendig auf die Bühne. Regie führte die Gemeindepädagogin Melitta Ißbrücker.

Das Musical erzählte die berührende Geschichte von den Kindern in Gelbland und Blauland. Als in Gelbland Krieg ausbricht, flüchten die Gelbländer nach Blauland. Doch bald fühlen sich die Blauländer überfordert: zu viel Gelb, zu viele Fremde.

Sie bauen eine hohe Mauer um die Gelbländer. Doch ein Kind aus Blauland beginnt, Seifenblasen über die Mauer zu schicken, die die Gelbländer-Kinder erreichen.

Diese Seifenblasen bringen die Kinder dazu, die große schwarze Mauer abzubauen – so werden aus Fremden Freunde. Eine wunderbare Geschichte, die aktueller denn je ist – sei es in der Ukraine, in Gaza oder überall dort, wo Menschen ausgegrenzt werden.

Beim lebhaften Schlusslied „Weil wir Freunde sind, kann uns nichts mehr trennen“ herrschte im Kirchenschiff ausgelassene Stimmung. Das Publikum zeigte seine Begeisterung mit einem großen Applaus. Die Kinder verbeugten sich stolz und fast schon professionell vor den begeisterten Zuschauern.

Im Anschluss genossen die Besucher das Fest in entspannter Atmosphäre bei strahlendem Sonnenschein im Pfarrgarten und der Johanneskirche. Dort gab es Kaffee, Kuchen und erfrischende Getränke.

Von 16 Uhr bis 17.30 Uhr bot das Familienprogramm eine Vielzahl an Workshops an, darunter die Herstellung von Windlichtern aus recycelten Einmachgläsern und die Gestaltung fantasievoller Blubberblasenbilder zum Thema „Fremde werden Freunde“.

Im Pfarrgarten konnten die Kinder zudem eine bunte Kirche beim Schwammwerfen gestalten und sich auf der Hüpfburg austoben, während Zauberer Tobi mit seinen außergewöhnlichen Ballonmodellagen verzauberte.

Die Tombola des Gemeindekirchenrats sorgte für große Freude, als zahlreiche schöne Preise gewonnen wurden. Melitta Ißbrücker und Pfarrer Roland Jourdan bedankten sich herzlich bei allen Spendern und Helfern, die zum Gelingen dieses besonderen Jubiläumsfests beigetragen haben.

Um 18 Uhr setzte sich der Tag mit einer besinnlichen Abendandacht fort. Festpredigerin war die ehemalige Pfarrerin von Vacha und Oberzella, Ramona Eva Möbius, derzeit Gesamtdirektorin des Ev. Fröbelseminars in Kassel.

Musikalisch ausgestaltet wurde der Gottesdienst von Antonia Engel und Ariel Arnhold an der Orgel sowie dem Kinderchor aus Pferdsdorf.

Der frühe Abend bot Jugendlichen ab 19 Uhr die Gelegenheit, bei Outdoor-Aktivitäten wie Schubkarrenrennen oder Kirchen-Rätsel-Rallye und Action-Stadionsspielen im Pfarrgarten aktiv zu sein und mehr über die Johanneskirche zu erfahren.

Vorbereitet hatte das Programm Jugendmitarbeiterin Jana Bersin. Den Tag ließen die 15 Jugendlichen dann gemütlich ausklingen: Snacks und Drinks bei einem Filmabend sowie das gesellige Beisammensein am Lagerfeuer mit Live-Musik rundeten diesen für viele "unvergesslichen Tag" ab.